Israel 2024
Wir waren da: 2 Tage mit Gesprächen, Interviews mit diesen Menschen der Zivilgesellschaft
- Angehörige der verschleppten Geiseln
- Menschen, die bei der Armee sind, waren oder in Kürze eingezogen werden
- Bürger:innen Israels, die Vertriebene mental und konkret unterstützen
- Junge Menschen unserer Partnerorganisation Lead! Israel
- Überlebende des Überfalles
- Festival, Kibbutz, Stadt Sderot
Wir waren am Gazastreifen, in Sdereot, im Kibbutz …..
Wir haben in Deutschland uns beschimpfen lassen, dass wir in Israel sind, dass wir „den Genozid an den Palästinenser:innen unterstützen“, dass wir „Zeit vergeuden“, denn es ist ohnehin alles klar.
Wir haben Geschichten gehört, Gerüchte gehört, Einschätzungen zur Zukunft erfragt, haben überlegt, was wir als Peer-Leader und als deutsche Staatsbürger tun könnten.
Fakten:
- 1.139 beim Überfall ermordete Menschen (auch Araber, Thailänder), darunter 36 Kinder, 5.400 Verletzte
- 240 Menschen wurden verschleppt, 1.129 noch verschleppte Israelis
- 33.000 Tote in Gaza, davon vermutlich 15-20 000 Zivilist:innen
- 700 km Tunnel (2 Mio. qm Sand) und Kommandozentralen, Abschussrampen unter Schulen Krankenhäusern, Friedhöfen, Moscheen
- 9.000 Raketen wurden aus Gaza auf Israel gefeuert.
- Im Norden feuerte die Hisbollah 100 Raketen auf Israel
- Hisbollah unterstützt von Assad (Syrien), Iran. Finanzierung auch durch Drogenschmuggel (total 200 Mio. monatlich)
- Hamas (30 – 80 000 Aktive), Konkurrenz der Fatah, Al Quds, Quasam, unterstützt von Iran, Huthi, Quatar, Einnahmen von 1 Mrd. / Jahr, (zusätzlich 300 Mio von GER, EU 300 Mio, UNWRA 1 Mrd. pro Jahr
Unsere Sorgen:
- Was wird mit 10 Mio. Menschen, die zum wiederholten Male erfahren haben, dass sie nicht sicher leben können trotz Wohlstand, Armee, aktiver Zivilgesellschaft?
- Was wird mit Millionen von Palästinenser:innen, die sich seit Jahrzehnten als Geflüchtete verstehen und als solche auch von allen Nachbarländern und der UN behandelt werden?
- Was wird mit den Menschen weltweit, die derzeit die Geschichte eines Genozids verbreiten und sich auf Seite von Hamas und Hisbollah stellen
Wir kommen mit Fragen wieder:
- Sind Zivilisten in einem autoritären Staat mitschuldig, wenn die Regierung Kriege beginnt?
- Was ist in Gaza mit den Milliarden an Entwicklungshilfen passiert? Warum haben reiche arabische Staaten dort nicht z.B. ein neues Singapur geschaffen?
- Ist ein Zaun um ein Gebiet (Westbank, Gaza) ein Gefängnis, wenn ohne Zaun Terroranschläge verübt würden?
- Kann man die Taten von Hamas und Hisbollah rechtfertigen mit der langen Ausgrenzung der Palästinenser:innen?
- Darf man in einem Krieg Zivilist:innen opfern, wenn es um Verteidigung geht? Das gilt für menschliche Schutzschilde der Hamas und für gezieltes Bombardement von Raketenstellungen in Städten, auch wenn sie unter Schulen, Moscheen, Krankenhäusern sind.
- Dürfen andere Nationen „Polizei“ in diesen Konflikten spielen (Gaza unter internationaler Verwaltung, Pufferzonen, Grenzen, UN-Mandate)?
- Wem gehört ein Land, ab wann? Sind Immigrant:innen Teil eines Landes? Ab wann?
- Gibt es ein Rückkehrrecht für Geflüchtete, nach wieviel Jahren erlischt dieses?
- Darf man (moralisch) für 40 Geiseln 900 Mörder freilassen als „Deal“?
- Gelten für Terrorist:innen die Moral- und Kampfregeln der UN wie für Soldat:innen?
- Muss man aus humanitären Gründen 15 000 Hamas-Terrorist:innen unverfolgt lassen?
- Kann man den Holocaust mit der Tötung von 15 000 Zivilist:innen im Gaza-Krieg vergleichen?
- Kann das Versöhnungsmodell Deutschland/Welt, Deutschland/Juden oder Apartheid oder Osteuropa/Deutschland übertragen werden auf Israel?
- Braucht man eine „ethnische Identität“ oder hat man diese ohnehin?
- Was ist der Unterschied zwischen Palästinenser:innen und arabischen Israelis, Drusen, Nomaden
- WIE KANN MAN OPFERN VON TERROR MENTAL HELFEN?